Die Begrüßung des Abends sprach Universitätspräsident Prof. Dr. Burghart Schmidt. Er bedankte sich bei der Stifterfamilie Höffmann für die großzügige Förderung, durch die die Universität Vechta in Kooperation mit der Universitätsgesellschaft den Preis ausschreiben könne. Er sei froh, welch „starkes und positives Signal“, durch die Auszeichnung und das Wirken der Preisträger gesendet wird. Dem schloss sich Uwe Bartels an. Interkulturelle Kompetenz sei eine „Schlüsselkompetenz in einer Welt, die keine Grenzen kennt“, sagte der Vorsitzende der Universitätsgesellschaft Vechta e.V. Perry Schmidt-Leukel trage mit seinem „besonderen Engagement und besondere Tiefe“ dazu bei, einen verstehenden Dialog zu ermöglichen. Dass sich die Jury schnell für Schmidt-Leukel entschieden habe, sei bei solch außergewöhnlichen Leistungen des Wissenschaftlers kein Wunder, sagte Prof. Prof. h.c. Egon Spiegel, wissenschaftlicher Leiter des Höffmann-Wissenschaftspreises und Jury-Vorstand. Auch sei es „keine Frage gewesen“ wer der Laudator des Abends sein solle.
Prof. Dr. Paul Knitter lehrt am Paul-Tillich-Lehrstuhl am Union Theological Seminary in the City of New York. Von Perry Schmidt-Leukel habe Knitter erstmalig gehört, als dieser damals eine Rezension auf sein Buch „Ein Gott, viele Religionen“ geschrieben habe, sagte der Laudator. Dabei habe er schnell bemerken können, dass Schmidt-Leukel auch ein „religiöser Pluralist“ sei. Von da an habe er „mit Eifer alles gelesen“, was Schmidt-Leukel geschrieben hat. Neben einer professionellen Beziehung sei auch eine wahre Freundschaft entstanden. Mit seinem Wirken rage Schmidt-Leukel „in Europa und international deutlich hervor“, sagte Knitter, „dir Perry wünsche ich, dass der Preis dich ermutigt und bestätigt, weiterzumachen“.
„Ich fühle mich verstanden“, sagte Schmidt-Leukel sichtlich gerührt, dankte den Beteiligten und ging auf seine Arbeit ein: „Der Weg zur wechselseitigen Wertschätzung zwischen den Religionen führt primär über den Dialog.“ Man müsse einander verstehen und voneinander lernen. „Wir lernen Neues über den anderen, über uns selbst und über jene Wahrheiten, die uns beiden wichtig sind.“ Es gehe dabei um echte wechselseitige Wertschätzung, sagte Schmidt-Leukel. Auf diesem Weg werde sich „auch unsere eigene religiöse Identität verändern – und zwar so, dass die Religion des anderen in einem gewissen Sinn Teil unseres eigenen Glaubens wird. An die Stelle des „wir – ihr“ Modus oder gar eines „wir – die“ Denkens, könnte ein übergreifendes Wir-Bewusstsein treten. „Es gibt Konflikte und leider auch gewalttätige Konflikte mit einer deutlich religiösen Dimension; es gibt aber auch religiöse Toleranz.“ Der Höffmann-Wissenschaftspreis sei etwas ganz Besonders. Denn in der Welt von heute ist die Förderung des interkulturellen und interreligiösen Verstehens von eminenter Bedeutung. Durch Ihren Preis wird dies auch in Deutschland kräftig unterstrichen.“(Text aus der Homepage der Universität Vechta, 06.02.2020).